Bieradvent Tag 11: Hösl Zünftiges Wirtshaus Bier
Mitterteich gehört zu den fünf Gemeinden, in denen die uralte Zoiglkultur bis heute lebendig ist. Seit 2018 sogar offiziell: »Zoigl« ist anerkanntes immaterielles Kulturerbe Deutschlands. Ein Titel, der gut passt. Und ein bisschen stolz macht.
Oberpfälzer Kommunbrauhäuser
Die Wurzeln? Sie reichen weit zurück. Bis 1415, als alle Hausbesitzer in der Oberpfalz Brau- und Ausschankrechte erhielten. Demokratie fürs Bier, könnte man sagen. In Eslarn, Falkenberg, Neuhaus, Windischeschenbach und eben Mitterteich wird diese Tradition noch immer gepflegt.
Die Kommunbrauhäuser haben Charme – und Patina. Holzbefeuerte Bottiche, offene Kühlschiffe, robuste Anlagen, die eher an Museum erinnern als an moderne Brautechnik. Und doch: Hier entsteht Zoigl. Untergärig. Charakterstark. Und ausgeschenkt wird er nicht im anonymen Lokal, sondern direkt im Haus jener Familien, die das Braurecht besitzen. Biernäher geht’s kaum.
Hösl Bräu
Die Familie Hösl ist seit 1906 am Sudkessel. Damals kauften Margarete und Michael Hösl die Gambrinus Brauerei. Seither gilt: Oberpfalz im Herzen, Mitterteich im Blut. Die Hösls verstehen sich als Brauer – ja. Aber ebenso als Gastgeber, Nachbarn, Gesprächspartner. Kundenbeziehungen? Oft Freundschaften, gewachsen über Generationen.
Das Sortiment
Tradition wird hier nicht ausgestellt. Sie wird gebraut. Deshalb gibt’s im Sortiment auch unfiltrierte Zoigl-Biere: »Mein Zoigl« und der »Communbräu Winterzoigl«. Daneben Helles, der kräftige »Karpfentrunk«, der »Süffikus« als Bockbier, dazu helles und dunkles Weißbier. Eine Bandbreite, die zeigt, wie vielfältig Heimat schmecken kann.
Zünftiges Wirtshausbier
Hinter dem heutigen Kalendertürchen steckt ein echter Zeitreise-Schluck. Das »Zünftige Wirtshausbier« erinnert an jene Epoche, in der Geselligkeit noch im Wirtshaus stattfand – und nicht im Chatfenster. Vom Frühschoppen bis in die Abendstunden saßen die Leute zusammen, diskutierten, lachten, stritten, vertrugen sich. Dazu ein frisch gezapftes Bier aus dem Holzfass.
Genau dieses Gefühl bringt das Wirtshausbier zurück. Ein bisschen Vergangenheit im Glas. Und ein guter Grund, wieder einmal miteinander anzustoßen.
Zum Wohl – und vielleicht bis zur nächsten Brotzeit.


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