Österreich erhöht das Flaschenpfand
Was in Deutschland schon seit vielen Jahren gilt, wird zum Jahresbeginn 2025 auch in Österreich eingeführt: ein Pfand auf Einwegflaschen und Dosen. Zeitgleich geht die Alpenrepublik einen wichtigen Schritt weiter: Sie nutzt die Einführung des Einwegpfands für eine Erhöhung des Pfandbetrags auf Mehrweg-Bierflaschen - ein Vorgang, von dem deutsche Brauereien seit Jahren träumen.
20 statt neun Cent
Der Pfandbetrag auf die gängigsten Mehrweg-Bierflaschen wird im ersten Quartal kommenden Jahres von 9 auf 20 Cent angehoben. Es ist die erste Erhöhung seit 40 Jahren. Für Brauereien ist die Anhebung wichtig, den je nach Verhandlungsposition (oder Größe der Brauerei bzw. Menge der benötigten Flaschen) liegen die Anschaffungskosten für Bierflaschen bei 16 bis 20 Cent, also deutlich über dem Pfandwert.
Der Verband der Brauereien Österreichs beziffert den jährlichen Schaden für die Brauereien des Landes für nicht retournierte Flaschen auf rund zwei bis drei Millionen Euro. Etwa zwei Prozent der Mehrwegflaschen werden laut Verband nicht zurückgegeben; sie müssen durch Neuware ersetzt werden.
Idealer Zeitpunkt für die Erhöhung
Nach zweijähriger Vorbereitung haben sich Brauereiverband und Handel darauf geeinigt, die Anhebung in zeitlicher Nähe zur Einführung des Einwegpfands zu legen. Betroffen sind alle „9-Cent-Poolflaschen“.
Die Kosten für die Umstellung trägt die Brauwirtschaft. Sie werden auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt. und werden sich nach Ansicht des Obmanns des Verbands Österreichischer Brauereien, Karl Schwarz, durch eine höhere Rücklaufquote in sechs bis sieben Jahren amortisiert haben.
Vorbild für Deutschland?
Die deutsche Brauwirtschaft wird sich die Umstellung beim österreichischen Nachbarn bestimmt genau anschauen. Der Verband Private Brauereien Deutschland setzt sich schon viele Jahre für eine Anhebung des Flaschenpfands ein - bisher immer vergebens.
Wir sind gespannt, was Ihr, die BeerTaster und Tasterinnen dazu meinen. Soll Deutschland folgen?
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